Mein Dank geht an Herrn Büter von MB-IT der mich bei diesem Projekt unterstützt hat !
Fast alle verwendeten Hardwarekomponenten gibt es bei MB-IT zu kaufen !

Lohnt der PC Selbstbau eigentlich noch ?

In Zeiten da Aldi und CO immer neue Modelle auf den Markt werfen, muß man sich die Frage stellen ob es sich rentiert
noch selbst Hand anzulegen. Obwohl ich kein Fan der Discount PC´s bin muß man fairerweise sagen, daß viele Angebote
mittlerweile qualitativ hochwertig sind, und daß sie zu sensationell günstigen Preisen angeboten werden. Für den PC
Einsteiger der auf Support verzichtet mag dies eine gute Lösung sein. Wer sich für so einen PC entscheidet, der sollte in
im Orginalzustand belassen, und nicht versuchen irgendetwas um oder aufzurüsten da diese Aktion meist im Desaster
endet !

Für den ambitionierten User wiegen allerdings die Nachteile zu schwer:

1. Eingeschränkte Aufrüstmöglichkeiten

Gehäuse und Netzteil schränken oft stark ein, manchmal kann man nicht erkennen wer der Hersteller einzelner Komponenten ist, oder es werden irgendwelche Exotenteile verwendet, die keinen Support bieten.

2. Schwachstellen im System

Die meisten Angebote protzen mit einer schnellen CPU, goßer Festplatte und viel Ram. Diese Hardware kostet natürlich
einiges, was bei anderen Komponenten wieder eingespart werden muß. Wenn es aber nur einen Schwachpunkt im System gibt, dann wird das System gnadenlos ausgebremst. Alle Komponenten müssen aufeinander abgestimmt sein, es ist Schwachsinn einen Athlon 2000+ mit einer GF2 MX zu betreiben. Gerne werden auch billige 512er Ram Riegel verbaut,
die für Systemabstürze verantwortlich sein können.

3. Keine Chance für Individualisten

Es ist unmöglich genau den Komplett PC zu finden, der genau die Komponenten enthält die man haben möchte, meistens
muß man Abstriche machen oder etwas dazunehmen daß man nicht braucht. (z.B. die 0815 DVD-Laufwerke die beim
Großhändler als Ladenhüter herumliegen.

4. Schwachstellen in der Verarbeitung

Es kommt durchaus vor daß bei der Schnellmontage geschlammt wird, dieses äußert sich z.B. in mangelnder Sorgfalt
beim auftragen der Wärmeleitpaste oder unsachgemäße Verlegung der Kabeln. Beides führt zu unnötig hohen
Temperaturen was sich in Systeminstabilität auswirken kann. Vor Inbetriebnahme eines Komplett-PC´s sollte sowieso
der Gehäusedeckel abgenommen werden und alle Komponenten auf korrekten Sitz überprüft werden.

Nach Abwägung der Vor- und Nachteile kann ich dem User der mehr will als Word und Online Banking nur empfehlen die Sache selbst in die Hand zu nehmen, und ein paar Stunden zu investieren um einen leistungsstarken und kostengünstigen PC zu bauen.

Die Hardware Komponenten im Detail

Es ist angerichtet..

Bei der Auswahl habe ich versucht den finanziellen Aufwand möglichst gering zu halten, ohne jedoch auf minderwertige Produkte zurückgreifen zu müssen. Dies ist natürlich nur ein Beispiel für eine mögliche Auswahl, es gäbe hierzu eine Menge sinnvoller Alternativen. Desweiteren muß man Bedenken daß es sich weder um einen High-End PC noch um ein Hardcore-Gamer System handelt. Im Vordergrund stand bei allen Systemen das Preis-Leistungsverhältniss. Die Performanceanforderungen liegen im Internet, Office Bereich, und für ungetrübten Spielespaß soll auch gesorgt sein.

o  

Das Gehäüse

Die Auswahlkriterien waren ein zuverlässiges, leises Netzteil mit
mindestens 300 Watt. Eine solide Verarbeitung, sowie eine
entsprechende Paßgenauigkeit, die den Systembau nicht zur Bastelstunde werden lassen. Und ein ansprechendes Design sollte
auch noch mitgeliefert werden. das Rennen machte der Codegen
Midi Tower 4010-7(zum Test) , weil er alle Kriterien erfüllte, und trotzdem das Budget nur geringfügig belastet.

Preis: 38.99 €

o  

Mainboard - K7VTA3 von Elitegroup

Es sollte ein aktueller Chipsatz sein um hier keinen Flaschenhals zu produzieren, der KT 266A ist für mich derzeit erste Wahl. Außerdem
verzichtete ich auf Features wie Raid-Controller, wollte aber gleichzeitigdas Geld für eine Soundkarte sparen. Der Onboard Soundchip ( AC97 Audio Codec) bringt eine für die meisten User ausreichende Qualität und kann ja bei Bedarf durch eine Soundkarte ersetzt werden. Die 5 PCI Steckplätze reichen aus. Das Board ließ sich problemlos installieren und lief eine Woche so was von stabil, wie ich es bei teuren Markenboards nur selten erlebe. Standardmäßig kommt das K/VTA3 mit 2 USB Anschlüssen, was ausreichen sollte. Ein wirklich solides Board zum sensationellen Preis ! (91.40 €)

o  

DDR Ram - was sonst..

In ein modernes System gehört ein leistungsfähiger Arbeitsspeicher, hier genügen 256 MB völlig, dafür sollte man aber auf Billigprodukte verzichten.Hier sind die PC 266 Module von Samsung eine gute Wahl.

Preis: 103.90 €

o  

Festplatte von IBM (UDMA 100)

Hier fiel die Wahl auf die IBM IC35L040AVVA07 mit 40 GB, diese Grröße halte ich für ausreichend. Die IBM Platten sind etwas ins Gerede gekommen, da sie aufgrund interner Temperaturproblemen eine höhere Ausfallrate haben sollen. Trotzdem entschied ich mich für dieses Modell, nicht zuletzt wegen der beeindruckenden Performance. (8,5ms /2MB Cache / 7200upm)
Preis: 103.90 €

o  
Fritz Card PCI 2.0

Modem (Analog) ist zu lahm und Breitband nicht flächendeckend verfügbar, deshalb ist der Internet Zugang per ISDN für viele User immer noch erste Wahl. Die Firma AVM ist auf diesem gebiet seit Jahren tonangebend, wer Probleme vermeiden will, greift zu diesem Produkt. Unter Windows XP braucht man die Karte nur reinstecken, der Rest geht automatisch. Preis: 68.00 €
o  
CD Rom Laufwerk von Acer

Dieses 52x Laufwerk ist ein typisches Standard Laufwerk der Low Budget Kategorie. Es hat eine gute Fehlerkorrektur und zeigt sich im
Alltagsbetrieb robust und wenig Fehleranfällig.

Preis: 38.90 €
o  

AMD Athlon XP

Ein normaler Thunderbird scheidet insofern aus, daß er bereits veraltet ist, und zudem nicht deutlich billiger zu haben ist. Der 1700+ drängt sich geradezu auf, da er kaum mehr als ein 1600er kostet und deutlich unter dem 1800+ liegt. Die mit 1466 MHz getaktete CPU bringt Leistung satt, was die Benchmarks eindrucksvoll belegen.

Preis: 152.90 €

o  
CPU - Kühler Red Cooler

Hier galt es einen Kompromiß zu finden aus Preis, Kühlleistung und
Geräuschentwicklung. Mit 2800 U/min dreht das 80 mm Modell eher
gemütlich seine Runden, die Kühlleistung ist dennoch gut. Mit 28 dba liegt der Geräuschpegel im gut akzebtabelen Bereich. Der Lüfter verfügt über einen 3pin Molex Anschluß und arbeitet mit 12 V bei einer Leistung von 1.8 Watt. Preis: 24.90 €
o  

Grafikkarte von ASUS (V7700 TI Pure) (zum Test)

Auch hier hat Qualität vorrang, diese Modellreihe ist zwar nicht mehr
brandneu, aber ausgereift, und dementsprechend zuverlässig arbeitet die Karte. Mit einer Taktung 250/400 MHz und schnellem DDR Ram ist Spielepower gewährleistet. Besonders in Verbindung mit einem Detonator XP läßt die 7700er ihre Muskeln spielen. Die maximale
Auflösung von 2048x1536 und die Bildwiederholrate von 100 Hz bei
1600x1200 (True) sind sowieso nicht zum ausreizen. Preis: 170.50 €

o  
Tastatur und Mouse

Die meisten haben dieses Zubehör sowieso zu Hause. Ob man hier
auf Billigprodukte oder auf Hightech setzt das ist Ansichtssache.
Ich habe für diesen Test die billigen Standard Eingabegeräte veranschlagt, diese taugen zwar auch zum Arbeiten, aber Spaß hat es nicht viel gemacht. Preise: Tastatur 12.80 € /Mouse 8.60 €
o  

Floppy Drive von Samsung

Manchmal kann ein Diskettenlaufwerk noch ganz nützlich sein, da es nur minimale Kosten verursacht entschied ich mich das Samsung zu verbauen, da es gut und billig ist.

Preis: 16.80 €

o  

Gesamtkosten

Läßt man mal die 68 € der Fritz Card weg, diese kriegt man nämlich nirgends dazu, so kommt man inclusive Versandkosten auf ca. 800 €, bei allem was darunter liegt muß man bereits Abstriche in Kauf nehmen.


Montage

Da die Komponenten schon im Vorfeld sorgfältig selektiert wurden, gab es beim Zusammenbau keine unangenehmen Überraschungen. Als Wärmeleitpaste diente die Artic Silver. Etwas breit macht sich der Red Cooler schon, aber er findet trotzdem Platz auf dem Mainboard. Alle Komponenten funktionierten auf Anhieb, lediglich der 133 MHz FSB Jumper auf dem Mainboard mußte umgelegt werden um den Athlon 1700+ richtig anzusteuern. Das Codegen Gehäuse zeigte eine gute Paßgenauigkeit. Einziges Ärgerniss war das fehlen eines zweiten IDE Kabels bei dem Elitegroup Board. Die Fritz Card wurde im zweiten PCI Slot plaziert.


Installation und Konfiguration

Mit den Standard Bios Einstellungen ist man erstmal gut beraten. Läuft der Rechner mit diesen Einstellungen stabil, kann man die Optimized Defaults laden. Den AGP Aperture Size würde ich auf alle Fälle auf 128 MB stellen. Die nicht genutzten IDE Ports sollte man disablen.Unter Windows XP ist die Systeminstallation fast ein Kinderespiel. Auf den VIA 4in1 Treiber kann man fast ganz verzichten, lediglich den Inf Treiber sollte man installieren. Die Fritz Card wird von XP automatisch eingebunden, beim Onboard Sound muß man auf die Treiber CD des Mainboards zurückgreifen. Beim Grafikkartentreiber sollte man auf einen Detonator XP setzten (z.B. 27.70). Ein Blick in den Gerätemanager zeigt " Alles in Ordnung"


Stabilität und Performance

In beiden Kriterien brachte das System sensationell gute Ergebnisse, obwohl ich das System stundenlang mit CPU Stability Test 6.0, sowie 3D mark 2001 und diversen 3D Shootern quälte, kam es zu keinen Abstürzen. Die Temperatur stieg bei Vollast kaum über 50 ° C, im Leerlauf zeigte CPU Cool ebenso wie das Health Menü des Bios 44° an. Das System hatte weder im Office/Desktop Bereich noch im 3D Mode Probleme. Die Performance war beeindruckend,
mit 5382 (1024x768/16) katapultiert sich der PQTUNING-PC an
die Spitze dieser Preisklasse.

Fazit

Es hat sich gelohnt, obwohl fast nur preisgünstige Komponenten verwendet wurden, ist ein hochwertiges und vor allem
zuverlässiges Endprodukt entstanden.Sicherlich kann man vergleichbare Hardware beim Discounter ein paar Scheine
billiger haben, aber man sollte es sich zweimal überlegen, den geschenkt bekommt man auch hier nichts. Oftmals werden
Produkte extra für Sonderangebote hergestellt, gerne wird z.B. auf gängigen Grafikkarten minderwertiger Speicher verbaut.
Mit diesen Tricks kann ein Komplettsystem daß sich im Prospekt noch ganz gut anhört schnell zur Krücke werden. Für
Individuallisten und User die mehr als nur bunte Bilder verschieben wollen, ist der PC Eigenbau die einzig wahre Lösung, da
man hier genau das kriegt was man will !